Texte von und über Max schön - eine Auswahl

Zeitschrift i-Future

Ich habe einen Traum .......

Ein 5-Minuten-Gespräch über Zukunft & Nachhaltigkeit zwischen Bernhard von Mutius und Max Schön

Lieber Max: Ist nachhaltig noch nachhaltig?

Max Schön:  Ja - a, aber ich verstehe deine Frage sehr gut. Denn wenn ich schon höreman, wie so manch ein Politiker, ein Gespräch im Frühling über Haushaltseinsparungen im Herbstmit dem Wort „nachhaltige Finanzierung“ einleitet, dann hat das mit einem sicher überhaupt nichts zu tun: Mmit Nachhaltigkeit.

Das Wort wird allzu häufig völlig falsch benutzt, ja regelrecht missbraucht.

Heute nachhaltig zu handeln bedeutet für mich, bereits bei unserem jetzigen Tun die Belange zukünftiger Generationen von Menschen, Tieren und Pflanzen nicht nur zu bedenken, sondern sie beim eigenen HandelnTun zu berücksichtigen. Wir müssen zudem die Auswirkungen unseres Tunsr Handlungen sehen., die unser Wirkenass  es  Auswirkungen auch auf das Leben in der Zukunft und in anderen Regionen unseres Planeten hat. Doch apropos Zukunft:

Lieber Bernhard: Hat Zukunft noch Zukunft ? 

Wäre ich eine intelligente Maschine, würde ich sofort antworten: Ja! absolut! Unsere Zeit kommt erst noch. Aber da ich das nicht bin, zögere ich mit der Antwort. Momentan, so mein Eindruck, stecken wir und unsere Funktionseliten im Augenblickspragmatismus fest. Oder im Hamsterrad. Wir erhöhen ständig die Geschwindigkeit. Aber wem laufen wir nach und wohin?

Ist 4.0 die Lösung oder eine Teil-Lösung? Denken wir die digitale Transformation weiter? Auch in ihren politischen, sozialen und kulturellen Dimensionen? Ich spüre gegenwärtig überall erhöhten Druck. Und die Gefahr einer wachsenden Spaltung - hier die Abhängigen, dort die Abgehängten. Wie kommen wir da raus? Was sind unsere Alternativen? Wo ist das "Think Different" von Apple & Co geblieben, mit dem diese einmal angetreten waren? Wer kombiniert nachhaltig, digital und sozial? Was sind unsere Zukunftsbilder einer vernetzten, humanen Gesellschaft? Nicht widerspruchsfrei, aber frei?

Aber was erträumst Du Dir für die Zukunft?

Lieber Max: Wie werden wir nachhaltig? 

Ich habe den Traum, dass wir lernen, anders zu denken. Ganzheitlicher. In den CLUB OF ROME-Schulen versuchen wir das bereits umsetzen.

Ich habe den Traum, dass jeder von uns daran arbeitet, seine eigene Haltung zu ändern. Nachhaltig-Sein ist eine Frage der Einstellung. Und des ganz konkreten Handelns. Jeder von uns kann sofort loslegen und weniger Energie verbrauchen, umweltfreundlicher Reisen, bei Wein, Gemüse und Brot z. B. Bioland- oder Demeterprodukte kaufen und weniger Fleisch essen, sich mehr um die Schwachen auf der Welt kümmern.

Ich habe den Traum, dass wir dies alles mit Freude tun. U und es nicht als Verzicht empfinden, wenn wir unsere Einstellung ändern. Dann ist nachhaltig zu sein richtig schön!

Lieber Bernhard, und was ist Dein Traum?

Dass sich Lösungsorientierung, Hilfsbereitschaft und Kooperationsfähigkeit auf den Globus schneller ausbreiten als Not, Konflikt, Klimawandel und Ängste.

Ich träume davon, dass die neue kreative Klasse mit ihren neuen Methoden und Formaten eine neue spielerische Befreiungsbewegung auslöst. Eine Bewegung, die das Wort alternativlos aus ihrem Vokabular gestrichen hat. Die den Druck mindert. Die etwas mehr Luft schafft. Die wieder Anfänge ermöglicht.

Ich träume davon, dass der sozialer Erfindungsreichtum von Tag zu Tag größer wird und irgendwann mit dem technischen Schritt zu halten vermag.

Ich träume davon, dass sich unser Pragmatismus des Augenblicks erweitert zu einem Pragmatismus der Weitsicht und Nachhaltigkeit im besten Wortsinn. Mit einer geschichtlichen Perspektive, die den Menschen wieder Mut macht. Damit die einen nicht mehr fliehen und die anderen nicht mehr Angst haben müssen vor der Zukunft.

 

Max Schön ist Unternehmer und lebt in Lübeck. Er ist Präsident der Deutschen Gesellschaft CLUB OF ROME und Mitglied im Nachhaltigkeitsrat der Bundesregierung.

Bernhard von Mutius istZukunftsdenker und Führungscoach. Er lebt in Potsdam und ist Mitglied im Kuratorium der CLUB OF ROME Schulen. 

Beide arbeiten zusammen an Konzeptionen zur nachhaltigen Unternehmensführung.